In einem äusserst spannenden Herren-Elite-Rennen gewinnt Flo seinen ersten Schweizermeistertitel! An der Nacht-OL Meisterschaft im Gelterkindenberg schlägt er die beiden Favoriten Daniel Hubmann und Matthias Kyburz und holt sich einen grossen Sieg in seiner Karriere. Für Flo war dieser Nachtmeistertitel in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Zum einen zeigte es, dass Flo sich nach zahlreichen Trainingslagern in Südafrika, Portugal, Spanien und im Tessin eine blendende läuferische Verfassung erarbeitet hat. Dann zeigte Flo auf der Langdistanz, welche (bisher) nicht seine liebste Disziplin war, eine Meisterleistung. Flo weiss jetzt auch, dass er mit einer sehr frühen Startzeit ein Meisterschaftsrennen gewinnen kann. Und ferner hat er die Gewissheit, auf den langen Routen meistens die richtigen Entscheide getroffen und diese mit viel Zug umgesetzt zu haben. Darauf angesprochen, welche entscheidenden Vorteile er auf seiner Seite hatte, meinte Flo: „Ich bin jederzeit kontrolliert in den Postenraum gelaufen und habe so zum Beispiel auch den diffusen Posten 26 auf Anhieb getroffen.“ Posten 26 wurde Matthias Kyburz zum Verhängnis, als er sich dort den rennentscheidenden Zeitverlust einhandelte. Was Flo nicht erwähnt hat ist aber auch, dass er zum zweitletzten und letzten Posten das richtige taktische Gespür hatte und dort die entscheidenden 18 Sekunden auf den zweitplazierten Daniel Hubmann herausholte. Zweimal peilte Flo konsequent die Wegroute an und konnte Daniel Hubmann noch abfangen. Mit dieser Klasseleistung feiert Flo seinen ersten Elite-Meistertitel gegen die stärkst mögliche Konkurrenz und darf zuversichtlich Richtung Europameisterschaft im Tessin blicken. BRAVO FLO!
Von Flo’s Leistung beflügelt trumpften auch Fritz bei H60 und Pädi Arm bei HAM gross auf. Fritz war ein wenig verdutzt, dass er seine Konkurrenten schlagen konnte und somit ebenfalls zum Meistertitel lief. „Im Postenraum hatte ich mehrere Unsauberkeiten zu beklagen was insgesamt 4-5 Minuten Zeitverlust zur Folge hatte,“ kommentierte Fritz seine Leistung. Er wies aber auch darauf hin, dass gemäss neuer Regelung die Posten nur noch wenig reflektieren und dies wohl auch seine Gegner zu Suchaktionen verleitet habe. Zwar hat Fritz sein Wintertraining nicht ganz so intensiv wie Flo gestaltet, aber auch er verfügt über eine ausgezeichnete Physis, welche er nicht zuletzt auf zahlreiche nordische und auf ein paar rassige Alpin-Ski-Kilometer zurückführt.
Mit dem Wintertraining noch ein wenig im Verzug ist der dritte Buchser Medaillengewinner. Pädi Arm weiss, dass er hier noch Aufholbedarf gibt und hatte sich vor dem Start kein Rangziel vorgenommen. Auch er war ein wenig verdutzt, dass man im Postenraum nicht mehr einfach im Wald herumleuchten konnte und dann der Posten schon einmal reflektiert. „Eigentlich war dies mein Highlight. Jetzt muss man wirklich wieder sauber den Posten anlaufen, was mir letztlich zusagt und auch entgegenkommt. So war ich mit meinen Lauf und nur 1-2 Minuten Fehlern sehr zufrieden,“ kommentierte Pädi seine bravouröse Leistung.
Damit ist der Saisonauftakt für die Buchser voll gelungen. Erste SM und schon drei Medaillen. Da sind das eine oder andere Blackout auf oder im Kopf bei den sich noch nicht in Medaillennähe befindenden Buchsern ‚peanuts’. Heja Buxi!
Bericht: Marc Streit
Foto: zvg