Marion und Flo am Weltcup im Idre Fjäll

Vom 12. – 15. August waren mit Marion und Flo gleich zwei Buchser an den Weltcup-Läufen im schwedischen Idrefjäll am Start! Welch eine Ehre für Buchsi. Dass Flo die Fahne (Wo ist sie bloss?) für Buchsi an EMs, WMs und Weltcupläufen hochhält ist eine schöne, ehrenvolle Tradition. Dass aber Marion Aebi nach sechs Jahren ein internationales Comeback geben konnte, ist grossartig. Grossartig war auch ihre Leistung im Mitteldistanz Wettkampf. Als zweitbeste Schweizerin erzielte sie ein absolutes Spitzenresultat und lief auf Rang 9, mitten in die Weltelite. Dies ist bemerkenswert, umso mehr noch, als die Langdistanz zwei Tage davor, mit einer schlechten Klassierung geendet hatte. Marion konnte sich aber wieder aufraffen und ihre Stärken über die Mitteldistanz ausspielen.

Eine starke Leistung gelang Flo vor allem in der Staffel, wo er von Daniel Hubmann übernehmen konnte, den Abstand zur Spitze verkleinerte und an Matthias Kyburz übergab. Dieser sicherte dem Schweizer Männerteam wie schon an der WM die Bronzemedaille. Die Einsätze über die Lang- und Mitteldistanz beendete Flo auf den Rängen 16. und 28. Das ist respektabel, aber natürlich nicht das, was Flo von sich erwartet.

Exklusiv für die OLG-Website haben Marion und Flo, persönlich und sehr sachlich, Einschätzungen zu ihren Leistungen vorgenommen. Hier ihre Antworten auf meine Fragen.

Marion, was war deine grösste Freude? Meine grösste Freude im Idre Weltcup war es, am Start zu stehen und zu merken, wie ich mich richtig auf die Challenge freue und stolz bin, überhaupt am Start stehen zu dürfen.

Und was war dein grösster Schreck? Der grösste Schreckwar, als ich unterwegs an den Start der Mitteldistanz mit einer norwegischen Kollegin etwas die Zeit vergass und dann feststellte, dass ich 15min hinter meiner geplanten Ankunftszeit beim Vorstart ankam. Es lief dann aber erstaunlich gut. Vielleicht sollte ich öfter meinen Zeitplan über den Haufen werfen… 😉

Wie sieht deine Bilanz aus? Es war eine super Erfahrung und ich habe gesehen, dass mein Training die letzten zwei Jahre gut gewesen ist, und ich mit einem guten Lauf sehr viel weiter vorne sein kann, als ich es gedacht hätte. Vor allem bin ich aber glücklich, dass ich trotz dem höheren Druck die Freude am OL machen bewahren konnte. Es war auch toll, wieder mit dem Schweizer Team unterwegs zu sein und gemeinsam Höhen und Tiefen erleben zu dürfen.

Beim Long hast du erst nach rund 2 ¼ Stunden die Ziellinie überquert. Was ist passiert? Es lief mir lange sehr gut [Marion war zwischenzeitlich gar auf TopTen-Kurs], aber nach der Arena-Passage war ich einfach physisch plötzlich kaputt und konnte mich kaum noch den Hügel raufschleppen. Und da schaffte ich es leider nicht mehr, mich genug auf die Karte zu konzentrieren. So hatte ich dann oben im Postenraum überhaupt keine Kontrolle mehr und suchte dementsprechend den Posten.

Danke Marion und ganz herzliche Gratulation zu deinem hervorragenden Comeback!

Flo, welche Bilanz ziehst du bezüglich deiner Leistungen? Meinen eigenen hohen Erwartungen konnte ich nicht gerecht werden. Das für OL-Läufer atemberaubende aber nichts-verzeihende Gelände um das Idrefjäll hatte mich im Griff – und nicht umgekehrt. Über die Langdistanz vergab ich nach der Zuschauerpassage eine starke Platzierung mit einem grösseren Fehler und durch langsame, von Krämpfen geplagte letzte Posten. Trotz einem Ruhetag konnte ich mich nicht genügend erholen für die Mitteldistanz und zog einen schlechten Tag ein. Für die Staffel konnte ich das Ruder herumreissen, auf der 2. Strecke gelang mir endlich ein fast fehlerfreier Lauf und ich durfte mich zusammen mit Daniel und Matthias über den 3. Platz freuen.

Welches waren für dich die Tops und Flops? Der Flop war sicherlich mein Lauf über die Mitteldistanz. Trotz sauberen Posten im schwierigen, detailreichen Hang verliere ich dort bereits zu viel Zeit, und die Fehler gegen Schluss im detailarmen Teil (manche sagten „Bingo-Teil“) halfen auch nicht für eine bessere Platzierung.
Als Top würde ich meine Reaktion für die Staffel benennen. Trotz Unsicherheit gegenüber meinem Energie-Level und meiner sonst stabilen O-Technik hatte ich das Idrefjäll-Gelände endlich im Griff und auch das Tempo war auf gutem Niveau.

Danke Flo und auch dir herzliche Gratulation zu den gezeigten Leistungen!

Text und Interview: Marc

Fotos: zur Verfügung gestellt