Mit mittlerer Zufriedenheit lässt sich bei Marion und Flo die Gefühlslage kurz nach dem Final über die Mitteldistanz an der OL-WM in Flims-Laax beschreiben. Beide hatten sich im Qualifikationsrennen vom Mittwoch für den Final qualifiziert, Marion mit ein wenig Schwierigkeiten und Flo mit einer souveränen Leistung. Somit durften sie mit Hoffnungen auf einen Spitzenplatz an den Start des Finallaufs im Flimserwald gehen. Marion hatte im unübersichtlichen Anfangsteil gleich beim zweiten Posten eine Suchaktion zu verzeichnen. Damit waren die Hoffnungen auf ein Spitzenresultat geknickt. «Es gelang mir zwar diese Suchaktion mental wegzustecken, aber es kamen danach weitere kleine Fehler dazu,» beschrieb Marion ihren Wettkampf. So erzielte sie mit Rang 26 ein Resultat, welches nicht enttäuschend, aber auch nicht wirklich zufriedenstellend war. Damit war aber Marion nicht allein. Die Bahnen und Flimserwald forderte die Athletinnen und Athleten aufs Äusserste. Auch die Dominatorinnen von der Langdistanz Simona Aebersold und Tove Alexanderson waren nicht von Fehlern gefeit. Während die Schwedin ihren Anfangsfehler noch ausbügeln konnte und auf imposante Art und Weise den Titel gewann, verlor die Weltmeisterin über die Langdistanz, Simona Aebersold, im Schlussteil vollends den Faden und damit alle Aussichten auf einen Spitzenplatz.
Auch Flo war es im Ziel nicht zum Jubeln zu Mute. Bei Posten 4 war er noch ganz an der Spitze, doch dann riss der Faden und er handelte sich einen Rückstand ein, welchen er auf der harten Strecke nicht mehr wettmachen konnte. «Als ich die ersten vier schwierigen Posten sauber und schnell angelaufen hatte, kamen ein paar weniger schwierige Passagen. Dabei unterschätzte ich im Nachhinein die Strecke von Posten 4 zu Posten 5. Ich geriet zu weit nach links und konnte so eine gute Route nur mit Zeitverlust umsetzen. Und prompt verzeichnete ich bei Posten 5 eine kleine Suchaktion. Danach lief alles rund, aber es fehlte mir die Kraft, den Zeitverlust noch einmal gut zu machen,» schilderte Flo seine Erlebnisse des WM-Finals. Rang 14 war schliesslich das Verdikt für Flo. Die Schweizer Fahnen gingen dann hoch als Matthias Kyburz und Joey Hadorn zu Gold und Silber liefen, und Natalia Gemperle auch bei den Damen eine Silbermedaille für die Schweiz holte.
Elena Roos war in der Langdistanz im Einsatz und kämpfte von Beginn um die Medaillen. Gegen Ende der fordernden Bahn mit 1200 Höhenmetern runter und 510 Höhenmetern hinauf, fehlte ein wenig die Kraft zur ersehnten Medaille. Elena kann sich aber gar nichts vorwerfen, kam sie doch ohne sichtbaren Fehler über diesen brutal harten Parcours. Rang 6 und damit ein WM-Diplom war die Belohnung für ihre Anstrengung. Am Abschlusstag kamen in der Staffel noch einmal ganz grosse Emotionen auf. Elena lief zusammen mit Natalia Gemperle und Simona Aebersold auf dem zweiten Platz über die Ziellinie und durfte so die verdiente Silbermedaille in Empfang nehmen. Herzliche Gratulation!
Die Buchsi-Fans fieberten vor Ort mit und feuerten «ihre» Marion, Ele und Flo kräftig an. Die Rennen konnten nicht nur am TV, sondern auch auf dem Bildschirm in der Arena live mitverfolgt werden. So sahen die Buchsi-Fans auch den Fehler von Flo bei Posten 5, aber alles zurufen nutzte natürlich nichts. Damit diese Dramaturgie möglich war, hatten die Organisatoren und SRF2 stehende und auch «fliegende» Kameras im Einsatz. Einer dieser fliegenden Kameramänner war unser Joël. Die aufmerksamen Zuschauer hatten schon am Donnerstag den Buchser Kameramann entdeckt, welcher den Läuferinnen und Läufern in den Stauden und Abhängen dicht auf den Fersen blieb. Dabei legten Joël und seine Kamerakameraden an einem Wettkampftag so zwischen 10 und 25 Kilometer zurück. Auch dies ist eine beachtliche Leistung.
Weniger Kilometer legte bei seinem Einsatz Seve zurück. Er hatte die Aufgabe den VIP-Gästen die Komplexitäten und die Dramatik des Orientierungslaufes zu erklären. Für diese Aufgabe war nicht eine Kamera Voraussetzung, sondern viel Expertise und ein weisses Hemd.
Nach der WM ging es für zahlreiche Buchser weiter an der Swiss-O-Week in den Bündner Bergen. Aber dies ist eine andere Geschichte.
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Bericht: Marc
Fotos: Rémy Steinegger, Thomi Studhalter und Marc