OLG Buchsi à la TransJu‘ Classic

Als Pädi Krähenbühl & Flo Howald letzten Samstag in Mouthe (France) in der wärmenden Nachmittagssonne auf den Bus warteten, konnten sie stolz die Rennerlebnisse Revue passieren lassen. 48 Kilometer auf den Langlaufskis in der klassischen Technik von Les Rousses via Bellefontaine & Chappelle-des-Bois nach Chaux-Neuve, gespickt mit einer steilen und langen Steigung hoch in den Fôret du Risoux, das hatten beide bravourös gemeistert. Flo kam nach 2h 37min 34s ins Ziel – und Pädi nach genau 3h 00min 00s, was für eine Massarbeit! Pädi’s Kommentar: „Mein Ziel habe ich erreicht, bis zum Schluss genügend Energie zu haben, um mit guter Lauftechnik die letzten Steigungen hochzulaufen. In den Steigungen konnte ich stets viele Leute überholen, das war cool!“. Auch Flo war richtig zufrieden mit seiner Leistung: „Alles hat gestimmt heute, eine meist eisige und schnelle Loipe aber trotzdem guter Grip dank Fellski, eine gute Energieeinteilung und „Grand Bleu“ am Himmel, so macht’s Spass“. Angetan war er ob der sehr abwechslungsreichen Loipe entlang nordischen Sumpflandschaften und durch erstaunlich tief verschneite Wälder.


Dabei hat Pädi’s und Flo’s TransJu‘-Abenteuer alles andere als gut angefangen. Letzterer vergass den Autoschlüssel zuhause – und wurde von seiner aufmerksamen Partnerin just eine Minute nach Abfahrt des Zuges per Telefon darauf aufmerksam gemacht. Dank Ele’s ausserordentlichen Sprintskills schaffte es der Schlüssel dreissig Minuten später in den Zug, wo er alleine und ohne Ticket Zürich-Olten fuhr und da von Flo übernommen wurde. No Risk no Fun. Weniger ereignisreich war dann die Autofahrt von Buchsi via Pädi’s Arbeitsplatz in Delley nach Les Rousses. Im Sonnenuntergang wurden dort die Loipenbedingungen inspiziert, die Skis getestet, die Stöcke justiert (Pädi’s Schlaufe hatte noch Reparaturbedarf) und der Motor aufgewärmt. Im Salon Nordique kauften die Beiden zuerst ein grosses Stück Comté-Käse und ja, holten auch noch die Startnummer ab.


Für die Vorwettkampfnacht vertrauten Pädi und Flo der Gastfreundschaft in heimischen Gefilden (Les Charbonnières), konkret im Hôtel du Cygne (Schwan). Statt Escargots (Schnecken) setzten sie auf ein Entrecôte und Nachschlag bei den Nouilles (Nudeln), sowie den Gâteau du Chocolat (Schokokuchen). Das Rätsel, ob die gemäss Menukarte ausgewiesene Zuckermenge von „4 Gramm“ für das gute Stück wirklich stimmen, ist immer noch ungelöst. Falls mal jemand per Zufall mit Lust auf ein Stück Schokokuchen in Les Charbonnières vorbeikommt: Gerne bei der Wirtin nachfragen und uns dann melden, merci.


Gestärkt vom nahrhaften Abendessen und gehemmt von der aufkommenden Nervosität verdrückten die beiden Buchser am Wettkampfmorgen noch einige wenige Brotschnitten – und schon gings ab an den Start nach Les Rousses. Da zeigte sich, dass beim Transju getrost von der „Basler Fasnacht von Les Rousses“ geredet werden kann. Das Klassisch-Rennen ist eigentlich nur samstägliches Vorprogamm des traditionellen La Transjurassiènne Rennen (Skating) am Sonntag – und trotzdem war sehr stimmungsvolle Atmosphäre beim Start, in den Dörfern unterwegs und auch im Ziel. Punkt 9 Uhr schoben Pädi und Flo zusammen mit rund 300 Anderen los wie die Wilden. Und Punkt 12 Uhr kam Pädi etwas nach Flo unterhalb der Sprungschanze in Chaux-Neuve ins Ziel.
Nach dem Ziel war französische Gemütlichkeit (Laissez-faire lässt grüssen) angesagt, denn die Navettes (Pendelbusse) von Mouthe zurück nach Les Rousses liessen auf sich warten. Zum Glück gab es aber einige Abenteuer des Weekends zu erzählen. Und schliesslich kam doch noch ein Bus, sonst würde die kleine aber feine OLG-Buchsi Fraktion wohl immer noch darauf warten…
Ein paar Eindrücke gibt das Highlight-Video vom Trans’Ju Classic 2022. (Link: https://www.facebook.com/watch/?v=1078555706301039)