Wie bereits vor zwei Jahren lockten die «Trois jours du Haut Jura» über das Auffahrtswochenende eine stattliche Schar Buchserinnen und Buchser in die französische Nachbarschaft. Und trotz kurzfristigem Forfait unserer Präsidentin Brige (gute Besserung nach der überstandenen Hüftoperation!) schlugen sie sich im Land der Gallier tapfer. Kampfgeist war bereits im Training gefragt, waren doch die auf den ersten Blick einladend wirkenden gelben Flächen in Tat und Wahrheit keine frisch gemähten Heuwiesen, sondern vergandete, mit teilweise meterhohen Pflanzen und Büschen bestockte Weiden. Zudem hatte man in den letzten Wochen offensichtlich die grössten Forstmaschinen aufgefahren, um die Wege und Schneisen mit tiefen, nur mit Anlauf zu überquerenden Spuren zu versehen…Item, nach einem Pasta-Znacht im Hôtel Club le Risoux in Bois d’Amont (selbstverständlich begleitet von einem Zweier Roten – pro Person, notabene!) galt es am Freitag auf der Moyenne distance bei Lamoura ernst. Die mittelmässigen Laufzeiten der meisten Buchserinnen und Buchser lassen erahnen, dass eine französische Moyenne distance wohl nur in der Theorie eine solche ist. Auch wenn die Teilstrecken auf einer 1:7’500er-Karte kurz aussehen, musste im steinigen Juragelände jeder Meter verdient sein! Dank viel Kampfgeist schafften es aber alle, die vorgesetzten Strecken zu bewältigen und ausnahmslos die richtigen Posten zu quittieren. Die Vorbereitung auf die Langdistanz vom Samstag begann dann gleich nach dem Lauf. Für einige beinhaltete sie ein kurzes Regenerativbad im Lac des Rousses, ein beliebtes Konzentrationsspiel war das «Hölzle» direkt vor unserer Unterkunft. Zum Glück setzten unsere Elitecracks zudem auf Ergänzungsnahrung in Form von Pizza, Baguette, Chips und Glace, denn das nachfolgende, kohlenhydratlose Nachtessen entsprach nicht ganz den neusten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft. Immerhin, es gab zum Poulet reichlich Erbsli und Rüebli, wobei die Küche bei der Vegetarierin Lea grosszügigerweise einfach das Poulet wegliess .
Die Longue distance in einem neu kartierten Gelände und bei ungewohnter Hitze wird definitiv allen in Erinnerung bleiben! Das lag zum einen am denkwürdig langen Anmarschweg von 3,2 km und zum anderen an den rekordverdächtig langen Laufzeiten. Gerade mal zwei Buchser (Ivar und Joël) schafften es, ihre Strecke in weniger als einer Stunde zu absolvieren. Nach Ausreden zu suchen (steinig, chrutig, astig, durstig…) war müssig, denn wir waren technisch und physisch nicht nur ge-, sondern schlicht überfordert. Selbst rot eingedruckte, im Gelände allerdings nicht markierte Sperrgebiete, waren für aus dem Konzept geratene Buchser Beine kein no go! Wer die diversen Irrungen und Wirrungen im Wald nachverfolgen möchte, wird sich auf Livelox kaum satt sehen können…
Obwohl die ersten beiden Wettkampftage bei allen Spuren hinterlassen hatten und es an der Schlussetappe auch bei Buchsi das eine oder andere «non partant» zu verzeichnen gab, legten sich die Verbliebenen auf der Karte «L’Abbaye» nochmals kräftig ins Zeug. Dank Rückständen nach zwei Etappen von weniger als einer halben Stunde schafften es Sevä, Joël, Ivar, Katja und Fritz in ihren Kategorien auf den Jagdstart. Wer wie der Schreibende das Glück hatte, dass vor und/oder hinter ihm gleich mehrere Startende in den Wald stachen, kam in den Genuss spannender Routentests und Positionskämpfe. In der Kategorie «Ultimate» (ohne Wege und Steinmauern auf der Karte!) lieferten sich Joël und Sevä abseits der Kameras ein packendes Duell um Platz 5, das Sevä schliesslich zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Top 10-Platzierungen gab es im Weiteren für Joël (Ultimate, Rang 7.), Ivar (Noir, Rang 8.), Katja (Violet Long, Rang 10.), Fritz (Violet Moyen, Rang 10.) und Guido (Violet Court, Rang 4.). Ohne Podestplätze zwar, aber mit einem Rucksack voller (neuer!?) Erlebnisse traten die Buchser am frühen Sonntagnachmittag wieder die Heimreise an. Herzlichen Dank an die Klubkasse für die Unterstützung und allen Dabeigewesenen für die gemütlichen Tage. Karten, Ranglisten und Routen (il faut les goûter!) gibt es auf der Veranstaltungswebsite https://3j.ojura.fr. À bientôt!
Text: Fritz
Fotos: Fritz und Marc (siehe Meunuliste oben)